UNTERNEHMENSBOOSTER DIVERSITÄT - WIE VIEL VIELFALT BRAUCHT EIN UNTERNEHMENSPORTFOLIO?

Herr Gräfer, vor dem Hintergrund Ihrer langjährigen Erfahrung, einerseits als gelernter Versicherungskaufmann, aber auch als Vorstandsmitglied der Bayerischen, wie definieren Sie “Vielfalt”?

Vielfalt finde ich eines der schönsten Wörter unserer Sprache, es wird viel zu selten genutzt und den damit verbundenen Sinn mag ich noch viel mehr. 

Wort und Bedeutung beziehen sich auf unterschiedliche Perspektiven, Erfahrungen und Hintergründe von Menschen. Es umfasst Aspekte wie Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung, Alter, Religion, kulturellen Hintergrund, Bildung und Fähigkeiten. 

Obschon ich ganz klar als weißer Mann und das noch mit Mitte 50 einem oft genutzten Klischee entspreche, bin ich doch auch selbst in gewisser Weise Teil einer Minderheit und trage mit meiner Vita, meiner Persönlichkeit zur Vielfalt bei. Denn weder habe ich ein Abitur und demzufolge auch kein Studium vorzuweisen. Als 15-Jähriger habe ich mich für eine Ausbildungsstelle beworben und seit meinem 16. Lebensjahr bin ich in der Versicherungsbranche aktiv. 

Ich freue mich, mit sehr unterschiedlichen Menschen zusammenarbeiten zu dürfen. Es ist mir unglaublich wichtig, genau eben in einer Vielfalt von unterschiedlichen Menschen über neue Ideen nachzudenken und aktuelle Probleme zu lösen. Ich bin sicher, dass damit erstaunliche Innovationen geboren wer-den und es eben nicht um „More of the same“ geht. 

Die Vielfalt des Denkens braucht eine Vielfalt unterschiedlicher Individuen. Dies unterstütze ich persönlich als Vorstand sehr und dies zeichnet für mich Vielfalt aus. Jedes Individuum denkt anders, jeder hat eine eigene Historie und eine eigene Erfahrung. Diese verschiedenen Denk- und Sichtweisen in einem Unternehmenskontext zuzulassen, das ist Vielfalt. Wer dies nicht für sich erkennt und nutzt, lässt sich ein wirklich großes Potenzial für das eigene Unternehmen entgehen!

 

Wie passen ein so divers anzuwendender Begriff wie “Vielfalt” und so etwas für manche ein zeitweise nüchtern an-mutendes Metier wie Versicherungen zusammen?

Grundlegend muss ich hier festhalten: Jeder der schon mal im Versicherungsbereich gearbeitet hat, weiß wie vielfältig dieser ist. Man arbeitet tagtäglich mit komplett unterschiedlichen Situationen, unterschiedlichen Menschen, unterschiedlichen Schicksalen. Man erhält verschiedene Sichtweisen, wie man Dinge sehen kann.

Die Ansicht, dass die Versicherungsbranche ein grauer Block ist, kann ich absolut nicht teilen. Denn mir und meinen zahlreichen Kolleginnen und Kollegen zeigt sich tagtäglich, wie divers und vielfältig dieses Metier ist.  Und gerade auch wenn ich auf die Apella AG blicke, wird doch deutlich, dass es genau das Gegenteil von spießig und grau ist: bunt wie das Leben, lebendig und zukunftsorientiert. 

 

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